Die EZB und der digitale Euro

Die EZB und der digitale Euro

Nach einer Interimsphase von zwei Jahren startete nun endlich wieder die Vortragsreihe „Volkswirtschaftslehre LIVE&REAL“ an der FOSBOS Amberg. Dazu gelang es der Fachschaft Wirtschaft, Herrn Johann Rebl als Leiter der Bundesbankniederlassung Regensburg zu gewinnen. Vier Klassen der 12. und 13. Klassen des Wirtschaftszweiges folgten der abwechslungsreichen, kurzweiligen und aktivierenden Präsentation des Referenten. Mit einer Mischung aus Expertise und Charme führte er die Schülerinnen und Schüler durch die vielschichtige Welt der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Herr Rebl begann dabei mit einer klaren Darstellung des Aufbaus des Eurosystems. Er erklärte, wie die EZB zusammen mit den nationalen Zentralbanken der Eurozone das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) bildet.

Ein besonderes Highlight des Vortrags war der Exkurs zum digitalen Euro. Es wurden die Hintergründe für die Einführung eines digitalen Zahlungsmittels mit einer EUid-Brieftasche erläutert, das als öffentliches digitales Geld die Eurozone bereichern soll. Der Zeitplan für den Wallet-Rollout soll ab 2026 beginnen und bis 2030 realisiert sein. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren zudem, wie der digitale Euro, der aktuell noch die Pilot- und Testphase durchläuft, den künftigen Zahlungsverkehr sicherer und effizienter gestalten könnte.

Anschließend erfolgt die Vorstellung der geldpolitischen Strategien der EZB. Diese strukturellen Maßnahmenpakete sind essenziell für die Umsetzung der europäischen Geldpolitik, die darauf abzielt, die Preisstabilität zu gewährleisten. Der Referent leuchtet dazu das symmetrische Inflationsziel von 2 % aus.

Die Leitzinsen wurden als das bedeutendste Instrument vorgestellt. So kann nach Herrn die EZB bei Bedarf auch auf Forward Guidance, den Ankauf von Vermögenswerten und längerfristigen Refinanzierungsgeschäften zurückgreifen. Mit einem fesselnden Rückblick auf die Inflationsentwicklung von 2008 bis 2022 und die geldpolitischen Maßnahmen in Zeiten sehr niedriger und hoher Inflationsraten veranschaulichte Herr Rebl die Herausforderungen der europäischen Geldpolitik.

Um die Attraktivität der dargestellten Aufgabenvielfalt zu beleuchten, durfte zum Abschluss des Vortrages die Rolle der Deutsche Bundesbank als begehrter Arbeitgeber nicht fehlen. Herr Rebl zeigte die Vorteile eines Studiums und einer Karriere sowie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Mit Optimismus und seiner ansteckenden Begeisterung ermutigte Herr Rebl die Jugendlichen, über eine Zukunft in einer Institution nachzudenken, die nicht nur für ihre Stabilität, sondern auch für ihre soziale und familienfreundliche Ausrichtung bekannt ist.

Mit einem herzlichen Dank verabschiedet sich Herr Rebl von einem Publikum, das um viele neue Erkenntnisse reicher war. Die Schülerinnen und Schüler verließen den Raum mit einem klareren Verständnis der europäischen Geldpolitik und der inspirierenden Möglichkeit, eines Tages selbst Teil dieser faszinierenden Welt des digitalen Geldes zu sein.

Gerd Fischer

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