Die bunte Welt der Stifte
Die bunte Welt der Stifte

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen FW11a/b der FOSBOS Amberg besichtigen im Rahmen der Fachpraktischen Ausbildung Faber-Castell in Nürnberg und gehen der Frage nach, wie Stifte entstehen.
1761 gegründet und in der 4. Generation von Lothar von Faber industrialisiert, ist Faber-Castell weltweit der größte Bunt- und Bleistift-Hersteller. Etwa 6.500 Mitarbeiter, davon 700 in Stein bei Nürnberg, produzieren durchschnittlich 1,5 Milliarden Stifte im Jahr. Umweltbewusst und traditionell wird die Faber-Castell AG geleitet. Der Hauptfirmensitz befindet sich immer noch in Stein, im Schloss des Adelsgeschlechts.
Nach einer kurzen Erläuterung der Familiengeschichte stand zu Beginn der Betriebsbesichtigung die Herkunft der Bezeichnung des „Bleistifts“ im Mittelpunkt. So glaubte man früher, dass die Mine aus Blei hergestellt wird, statt aus einer Grafit-Ton-Mischung, wodurch sich der Name eingebürgert hat. Im Anschluss daran wurde das Minenlager gezeigt und wie die Minen in ihre Holzfassung gelangen. Dies erfolgt mit Hilfe des „Sandwich-Prinzips“. Hierfür werden zunächst Holz-Brettchen mit Einkerbungen versehen. Anschließend werden die Minen auf den vollverleimten Brettchen platziert und gebrannt. Danach müssen die Stifte separiert werden, dieser Produktionsschritt ist die „Rohstiftstraße“. Die dabei entstehenden Sägespäne werden abgesaugt und als Pellets für das Heizen der Firma verwendet.
Die Stifte sind jedoch noch längst nicht fertig, die Lackierung fehlt. Alle Bunt- und Bleistifte laufen zwischen 8 bis 11mal durch eine Lackierstraße. Warum so oft? Das liegt daran, dass umwelt- und gesundheitsfreundliche, wasserbasierte Farben verwendet werden. Eine Versiegelung mit bis zu 4 Klarlackschichten folgt. Im Anschluss werden die Stifte „begrippt“, d.h. ein UV-Lack wird punktförmig auf die Stifte aufgetragen, damit diese rutschfest werden.
Um sich vor „Copycats“, also Fälschern, zu schützen, prägt Faber-Castell die Markennamen auf die Stifte. Das klassische Logo, welches sich in einer Aluminium-Stempelfolie befindet, wird mit Hilfe von heißem Wachs auf die Lackversiegelung des Stiftes geschmolzen. Abschließend werden die Stifte gespitzt, hinten abgerundet und in der Tauchanlage noch einmal lackiert.
Die Führung endete in der Handarbeitsabteilung, hier werden besonders teure und hochwertige Stifte, wie der „Pen of the Year“, produziert.
Abschließend ist zu sagen, dass die Führung sehr informativ war. Zu verstehen, wie vieler Schritte es bedarf, um einen einzigen Stift herzustellen, war eine lehrreiche Erfahrung für uns alle.
FW11b