Ingenieurpädagogik - was ist das?

Ingenieurpädagogik - was ist das?

Ein nach wie vor sehr gefragter Beruf ist der des Lehrers. Die fachpraktische Ausbildung an unserer Schule bietet eine wunderbare Möglichkeit, nach dem Schnuppern in die reale Arbeitswelt eigene Neigungen zu reflektieren und über die Möglichkeiten einer konkreten Berufslaufbahn miteinander ins Gespräch zu kommen. In der Fachrichtung Technik beispielsweise denken die Schülerinnen und Schüler erfahrungsgemäß an eine typische berufliche Laufbahn als Architekt, Bau- oder Maschinenbauingenieur. Auch das Tätigkeitsfeld eines Programmierers steht immer sehr hoch im Kurs. Ein Lehramt, so eine Umfrage bei den Schülern, wäre aber auch nicht schlecht, denn „dann ist man verbeamtet, verdient viel Geld und hat noch mehr Ferien“. Aber … dann müsste ja auf die ohnehin schon anstrengende 12. Jahrgangsstufe noch ein Schuljahr aufgesattelt werden. Lieber also doch nicht?! Oder vielleicht doch?!

Denn da gibt es seit ein paar Jahren eine sehr interessante Alternative, und zwar den Studiengang Ingenieurpädagogik an der OTH in Amberg gleich im Anschluss an das Fachabitur. Im Flyer der OTH ist zu lesen: „Du interessierst Dich für die Kombination aus Ingenieurwissenschaften und Pädagogik? Du liebst Technik und gibst Dein Wissen gern an andere Menschen weiter? Dann ist der Studiengang Ingenieurpädagogik ideal für Dich. Entsprechend Deinen Interessen kannst Du zwischen zwei beruflichen Fachrichtungen wählen: Der Elektro- und Informationstechnik oder der Metalltechnik“.

Wer Bautechnik liebt, der muss nach Rosenheim „auswandern“, aber auch diese Möglichkeit gibt es. Der Bachelorstudiengang schafft die Voraussetzungen für ein weiterführendes Masterstudium, um dann nach einem anschließenden Referendariat als Lehrerin bzw. Lehrer an einer beruflichen Schule, wie beispielsweise unserer BO, aber auch der Wirtschaftsschule, tätig werden zu können. Eine „Einbahnstraße“ ist das aber nicht. Entscheidet man sich später dann doch gegen den Lehrberuf, stehen einem Ingenieur mit pädagogischer Grundbildung nach wie vor viele Tätigkeitsfelder in der Industrie offen, die beispielsweise dann auch besonders erfolgversprechend die Erwachsenenbildung umfassen, also die fundierte Konzeption und Durchführung von Schulungen oder Weiterbildungsmaßnahmen.

Wir sind Frau Johanna Stoussavljewitsch von der OTH Amberg sehr dankbar, dass sie den Schülerinnen und Schülern der Klassen FT11a und FT11b auch in diesem Schuljahr in ihrem vielschichtigen kurzweiligen Vortrag diese Perspektive aufgezeigt hat und hoffen schon jetzt auf motivierten, tatkräftigen „Nachwuchs“.

Stefan Boxdorfer

Zurück