Der digitale Euro kommt

Der digitale Euro kommt

Reinhard Pfaffel, Leiter der Filiale Regensburg der Deutschen Bundesbank, referierte in einem Kurzvortrag vor den Schülerinnen und Schülern der 12. und 13. Klassen der Fachrichtung Wirtschaft der FOSBOS Amberg über den Euro und seine Zukunft.

Dabei stellte Herr Pfaffel zu Beginn die Besonderheiten und die Merkmale des EURO als gesetzlich verbürgte und staatlich gesicherte Währung vor, die im Gegensatz zu den digitalen Kryptogeldern (Bitcoin & Etherium etc.) nicht lediglich auf mathematischen Algorithmen und der Blockchain-Technologie basiert, sondern auf dem Vertrauen von rund 340 Millionen Menschen in den 20 Ländern des Euro-Währungsgebietes. An der Verknüpfung dieses Währungsvertrauens in den Euro und den neuen digitalen Verwendungsmöglichkeiten des Euro arbeiten seit geraumer Zeit auch die Systeme der Europäischen Zentralbank. Nach einer Phase ausführlicher Erprobungen, Tests und aller Sicherheitsüberprüfungen wird daher nun der digitale Euro kommen.

Praxisgerecht erläutert der Referent das oberste Ziel der Währungshüter, nämlich die Sicherung der Preisstabilität des Euro. Er leitete dieses Stabilitätsziel, das bei einer Inflationsrate von unter 2 Prozent (aber nahe bei 2 Prozent) liegen soll aus einem Durchschnittswert der teils unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen der Teilnehmerländer am Euro ab. Herr Pfaffel leuchtete in diesem Zusammenhang die Begriffe „Deflation“ und „Inflation“ in allen Facetten aus und erläuterte, warum wir uns aktuell in einer Phase der importierten Kosteninflation befinden.

Besonders interessant war, als der Gast berichtete, warum der EZB-Rat erst (spät) im Dezember 2021 auf die steigende Inflation reagierte. Er merkte an, dass die Kerninflation anfänglich nicht anstieg. So nahmen die EZB-Verantwortlichen 2021 an, dass sich die Energiepreissteigerungen im Jahr 2022 verlangsamen und der von Angebotsengpässen ausgehende Preisdruck nachlassen würde. Den Ukraine-Krieg konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhersehen.

Anschließend stellte Herr Pfaffel die geldpolitischen Handlungsmöglichkeiten der EZB dar, und erläuterte den Schülerinnen und Schülern, die in die engagierten Ausführungen des Redners einbezogen wurden, dass man die genaue Wirkung infolge des träge reagierenden Transaktionsmechanismus der Geldpolitik nicht prognostizieren kann.

Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Gerd Fischer bei Herrn Pfaffel in Versform für den anschaulichen und kurzweiligen Vortrag im Namen der über 90 Schülerinnen und Schüler - insbesondere für sein Wirken bezüglich der Euro-Bargeld- und Buchgeldversorgung in der Oberpfalz.

Gerd Fischer

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