Chancengleich - Identität, Begegnung und Teilhabe

Chancengleich - Identität, Begegnung und Teilhabe

Die Klasse BIK 11b nahm Anfang Juli 2022 am Projekt ChancenGleich der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog in Kooperation mit der Hans Lindner Stiftung teil, das vom AMIF (Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds) der EU kofinanziert wurde. Das Projekt gliederte sich in drei Phasen:

PHASE 1 – Gemeinsam philosophieren
In der ersten Phase philosophierten die Jugendlichen gemeinsam mit der Trainerin der Akademie für Philosophische Bildung und WerteDialog, Kerstin Klug, und dem Klassleiter Martin Grill, über Leben in Gemeinschaft, die eigene Herkunft und die Ankunft im neuen Land, über die kulturellen Besonderheiten ihres Herkunftslands sowie die interkulturellen Erfahrungen, die sie beim Ankommen im neuen Land gemacht haben. Durch philosophische Gespräche über Identität, Tradition und Geschichte erarbeiteten die SchülerInnen die Hintergründe und Wirkungen von Kultur. Die Veränderung von Kultur durch Migration wurde ergründet. Hier fanden sie auch die Brücke zu ihren persönlichen Visionen. Mithilfe der individuellen, kreativen Arbeit an einem collageartigen Vision-Board suchten sie nach Schwerpunkten ihrer eigenen privaten und beruflichen Interessen. Die Präsentation der kreativen Arbeit und die Beantwortung von Fragen dazu halfen, sich persönlich mitzuteilen und etwas übereinander zu erfahren.

PHASE 2 – Gemeinsam Strategien entwickeln
In der zweiten Phase suchten die Schüler nach Möglichkeiten, hier in ihrem neuen Umfeld in Amberg an der Gemeinschaft teilzuhaben, indem sie selbst aktiv werden. Aus verschiedenen Themen wählten sie das Thema: Was kann ich selbst für den Frieden tun?

Die Zielrichtung war doppelt: Einerseits zu hinterfragen, was denn Frieden auf der Welt eigentlich ist und zum anderen, wie man im Kleinen Frieden schaffen kann. Dies führte zur Planung einer Aktion in der Öffentlichkeit und einer klasseninternen Abschlussrunde.

Die SchülerInnen gestalteten Plakatwände zum Thema Krieg und Frieden, die in eine Ausstellung in der Schule mündete. Außerdem suchten sie nach Botschaften, die den Frieden der Menschen im Kleinen in den Alltag tragen können. Für eine Aktion in der Innenstadt entwickelten sie philosophische Fragen zum Thema persönlicher Frieden und Frieden im Land, bzw. auf der Welt. Diese wurden gedruckt und zu Losen gefaltet.

PHASE 3 – Gemeinsam aktiv werden
Im letzten Schritt gestaltete die Klasse mit ihren Plakaten eine kleine Ausstellung für die Schulaula und ging anschließend in die Amberger Innenstadt. Auf dem Weg zum Marktplatz schrieben die SchülerInnen mit Straßenkreide in verschiedenen Sprachen kleine Friedensbotschaften auf die Straße, wie z.B. „Liebe hilft immer“ oder „Zeig Dein Lächeln“.

Am Rathausplatz angekommen, wurden die Menschen in der Innenstadt gebeten, sich zufällig aus einer Losbox philosophische Fragen zum Frieden zu ziehen. Natürlich waren viele Leute in Eile, aber es war erstaunlich, wieviele Menschen sich sehr viel Zeit nahmen, um mit den SchülerInnen über diese philosophischen Fragen zu sprechen. Fragen wie: „Woran erkenne ich Frieden?“ oder „Wie kann man in Frieden leben?“ luden einfach zum Gespräch ein. Insgesamt wurden ca. 80 Gespräche geführt. Die Antworten wurden stichwortartig notiert. Alle Beteiligten waren nach der Veranstaltung wirklich begeistert vom Verlauf der Aktion.

Durch drei zweiteilige Projektbausteine ergab sich die Möglichkeit, gemeinsam zu Mittag zu essen. Hierfür brachten die SchülerInnen frisch gekochte Gerichte aus ihren Herkunftsländern mit.

Im letzten Projektbaustein unternahm die Klasse eine gemeinsame Wanderung, um das Ergebnis noch einmal zu reflektieren und mit einem gemeinsamen Picknick das zweite Vorhaben umzusetzen, den Frieden im Kleinen zu stärken.

Martin Grill

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